Teilprojekt 4
FishCUBE
Der FishCUBE stellt die Produktionseinheit auf der höchsten trophischen Ebene dar. Die Aquakultur als Teil eines tritrophischen Systems, unter Berücksichtigung des Tierwohls, stellt einen wissenschaftlichen Neuwert dar. In der ersten Phase erfolgt für die Implementierung der Aquakultur eine System- und Schnittstellenbeschreibung. Dabei werden die Informations-, Stoff- und Energieflüsse sowie die notwendige Datenanbindung innerhalb des gesamten CUBES Circle detailliert beschrieben. Ebenso erfolgt in dieser Phase die Auswahl der notwendigen Sensoren, welche zur kontinuierlichen Datenerfassung und Qualitätsüberwachung in den FishCUBE integriert werden. Daran anschließend erfolgt der Aufbau des Systems mit dem Hydrozyklon zur Trennung von Sediment und Prozesswasser und die Implementierung der Messtechnik sowie die Anbindung an den CUBES Circle, um mit der Produktion von Fischen zu beginnen. Parallel zur Implementierung der Aquakultur werden von Beginn an Fütterungsversuche in den Hälterungseinrichtungen des IGB durchgeführt, um die innovative Konzeptentwicklung für die Zusammensetzung von „Aquaponik-Futter“, basierend auf Insektenmehl und weiteren günstigen biogenen Ressourcen, für die drei Fischernährungstypen herbivor, omnivor und carnivor voranzubringen. Ziel ist es, die Futterzusammensetzung so zu implementieren, dass der PlantCUBE möglichst viele Makro- und Mikro-Nährstoffe vom FishCUBE erhält, ohne dass das Fischwachstum negativ beeinflusst wird. Für jeden Fisch-Typ wird das jeweilige „Aquaponik-Futter“ durch ein Finisher-Futter mit hochwertigen Inhaltsstoffen designed, um hier durch Anreicherung für die Verbraucher und Verbraucherinnen ein möglichst hochwertiges Nahrungsmittel zu erzeugen.
Die erstmaligen Untersuchungen zum Tierwohl anhand von Stress- und Immunparametern zu den Haltungsbedingungen, basierend auf Haltungsdichten und „Aquaponik-Futter“, werden mit der erfolgreichen Implementierung des FishCUBEs in CUBES Circle begonnen und sowohl in den Haltungseinrichtungen des IGB wie auch im FishCUBE selbst durchgeführt. Im FishCUBE, als integralem Bestandteil des CUBES Circle, werden ressourceneffizient Fische für den lokalen Markt erzeugt. Durch die Kopplung mit anderen CUBES wird die Ressourceneffizienz erheblich gesteigert.
Prof. Dr. Werner Kloas leitet die Arbeitsgruppe Ökophysiologie und Aquakultur am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei und ist Professor für Endokrinologie an der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Er verfügt über Expertise in Zoologie, Tierphysiologie, Endokrinologie und in nachhaltiger Aquakultur.
In CUBES Circle stehen die Ernährungszyklen über die CUBES hinweg sowie das Tierwohl im Zentrum seines Interesses. Ziel ist es, basierend auf der nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen, Futtermittel zu erproben und ihre Auswirkungen auf Fische unterschiedlichen Ernährungstyps zu untersuchen. So soll die Nachhaltigkeit erhöht werden. Die Forschungsgruppe hat zum Ziel Fischfutterinputs zu optimieren. Gleichzeitig sollen Fischausscheidung als Düngemittel für Pflanzen genutzt werden. Verschiedene Fischarten werden im Hinblick auf die Integration in den CUBES Circle untersucht.
Kontakt: werner.kloas(at)igb-berlin.de
PD Dr. Klaus Knopf ist seit 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei mit besonderer Expertise in den Bereichen experimentelle Parasitologie, Fischimmunologie und Parasitenökologie.
Im Projekt CUBES Circle beschäftigt er sich zentral um das Wohlergehen der Fische. Die Arbeitsgruppe untersucht, wie sich Haltungsbedingungen und Ernährung auf den stressphysiologischen und immunologischen Zustand der Fische auswirken. Durch die Kombination eines verhaltensbiologischen Forschungsansatzes mit den physiologischen Parametern werden Empfehlungen für tierschutzgerechte Haltungsdichten erarbeitet.
Kontakt: klaus.knopf(at)igb-berlin.de
© David Ausserhofer
Dr. Christopher Shaw ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V. und beschäftigt sich dort mit der Untersuchung alternativer Futtermittel für die nachhaltige Aquakultur. Aufgrund seiner Erfahrung aus der Lachszucht in landbasierten Kreislaufanlagen ist er bestrebt durch seine Forschung Theorie und Praxis zu vereinen und somit dem Aquakultursektor zukunftsorientierte Perspektiven aufzuzeigen.
Im Rahmen von CUBES Circle führt er Fütterungs- und Haltungsversuche mit verschiedenen Fischarten durch, bei denen das Hauptaugen-merk auf alternativen Proteinressourcen, Tierwohl und Produktqualität sowie den Schnittstellen zum Plant- und InsectCUBE liegt.
Kontakt: shaw(at)igb-berlin.de
Weitere Mitarbeitende (kooperierend oder ehemalig): Radek Gebauer und Virginia Marten